Bitcoin-Miner unter Druck: Profitabilität sinkt um 7% in einem Monat
24 Okt. 2025

Der September war für die Miner der ersten Kryptowährung nicht einfach. Nach Berechnungen von Jefferies sank die Gesamtrendite des Sektors um mehr als 7 Prozent, da der Preis von Bitcoin um 2 Prozent fiel und die Gesamt-Hash-Rate des Netzwerks um etwa 9 Prozent zunahm. Je höher die Verarbeitungsleistung der Blockchain ist, desto schwieriger ist es, einen neuen Block zu finden, so dass jedes zusätzliche Tera- oder Hash den Wettbewerb erhöht und den Anteil der Belohnung, der einem einzelnen Akteur zusteht, verringert.
Die sinkenden Gewinnspannen spiegeln sich am anschaulichsten im Hashpreis wider, dem fiktiven Ertrag in Dollar pro Kapazitätseinheit. Eine theoretische 1-EH/s-Farm verdiente im September etwa 52.000 Dollar pro Tag, gegenüber 56.000 Dollar im August. Vor einem Jahr verdiente eine vergleichbare Anlage nur 43.000 Dollar. Auch nach der jüngsten Rücknahme bleibt das Mining also für Betreiber mit niedrigen Energiekosten profitabel, aber das Sicherheitspolster wird immer kleiner.
Öffentliche nordamerikanische Unternehmen schürften 3.401 BTC gegenüber 3.576 Coins im Vormonat, wobei ihr Anteil an der globalen Hashrate auf 25 % sank. Spitzenreiter war Marathon Digital mit 736 BTC, an zweiter Stelle lag CleanSpark mit 629 BTC. Gleichzeitig verfügt Marathon mit 60,4 EH/s über die größte aktive Hardware-Flotte, was dem Unternehmen bei zunehmender Komplexität einen größeren Handlungsspielraum verschafft.
Der Bericht unterstreicht, dass es für die Miner umso wichtiger ist, die Energieeffizienz zu verbessern und die Investitionsausgaben zu optimieren, je länger der Preis unter Druck bleibt. Einige Teilnehmer diversifizieren ihr Geschäft bereits durch den Einsatz von Computerplattformen für Hochleistungsrechner und Cloud-Dienste. Dieser Ansatz bietet eine gewisse Absicherung gegen die Volatilität des Kryptomarktes und ermöglicht langfristige Verträge mit Firmenkunden.
Auf dem Aktienmarkt reagieren die Analysten Punkt für Punkt. Jefferies hob das Kursziel für Galaxy Digital auf 45 US-Dollar pro Aktie an und verwies auf das Hybridmodell des Unternehmens. Das Kursziel für Marathon Digital wird auf 19 Dollar angehoben, was einem aktuellen Marktwert von etwa 20,55 Dollar entspricht. Solche Aktualisierungen signalisieren: Die Anleger glauben noch immer an die Branche und erwarten eine Rückkehr zur Rentabilität, nachdem sich der Bitcoin stabilisiert hat.
In den kommenden Monaten wird die Dynamik des Sektors von zwei Faktoren abhängen - dem Wachstum der Hash-Rate und den Strompreisen. Wenn sich die erste Variable weiter beschleunigt und die zweite hoch bleibt, wird sich der Margendruck verstärken. Gleichzeitig könnte eine mögliche Aufwärtsbewegung der Notierungen die Renditen schnell wieder auf das frühere Niveau bringen und den Investitionsboom in neue Anlagen erneuern.
